Kurios und rar.
Fehlprägungen und Fälschungen.
Ein 50-Cent-Stück mit dem 1-Euro-Adler auf der Rückseite oder ein 10-Cent-Stück mit auf dem Kopf stehendem Brandenburger Tor: Die Vielfalt an Fehlprägungen ist unüberblickbar groß, auch wenn die Maschinen und die Qualitätskontrolle immer besser werden und damit tendenziell immer weniger Fehlprägungen entstehen und unerkannt in den Umlauf gelangen. Solche Kuriositäten wecken wohl in jedem die Schatzsucher-Euphorie und das schöne Gefühl, ein eigenes Unikat zu besitzen. Weil es so wenige Fehlprägungen gibt, ist es schwer, eine seriöse Schätzung über deren Wert abzugeben - es fehlen zur Preisbildung nötige Vergleiche im Markt. Bei Liebhaberstücken wird der Preis meist frei verhandelt und ist davon abhängig, wieviel der Suchende zu zahlen bereit ist.
Fälschungen sind der wohl unerfreulichste Teil des Münzsammelns. Betroffen sind hiervon vor allem Gold- und Silbermünzen, weshalb bei unrealistisch niedrigen Preisen für Raritäten Vorsicht geboten ist und man eine Münze nur kaufen sollte, wenn man sie vorher selbst gesehen hat. Vergleichsweise plump sind viele Massenfälschungen aus China, die vorgeben, Silbermünzen zu sein, aber bereit sind, eine innige Beziehung zu einem Magneten einzugehen, was auf Eisen schließen lässt.
Außerdem sind gefälschte Münzen meistens zu leicht oder zu schwer, zu groß oder zu klein, sodass ein Vergleich hier Aufschluss bieten kann. Auch das Prägebild ist meist unsauber, der Rand stumpf oder zu scharf (siehe Bild am Seitenanfang) und der Klang dumpf (Guss statt Prägung). Silber hinterlässt einen grauen Strich, wenn man es mit dem Rand über ein weißes Blatt Papier zieht, was bei Kupferlegierungen nicht der Fall ist. Jedoch hinterlässt auch eine nur dünn versilberte Münze einen solchen Strich. Professionelle Goldfälschungen bestehen meist aus einem Wolfram-Kern und einer Echtvergoldung, damit sie gegenüber Säuretests und Feinwaagen unauffällig sind. Dennoch kann man sie meist an einem leicht unsauberen Prägebild erkennen. So verfügen viele chinesische Wolfram-Krügerrands über eine dicke "Botox"-Unterlippe im Portrait Paul Krugers, seine Haare sehen übertrieben pomadiert aus und auch die Koteletten bereiten Schwierigkeiten.